Das Autogene Training ist ein sehr bekanntes und vielfach durchgeführtes Entspannungsverfahren, es wird auch das Yoga des Westens genannt.

 

Der Arzt und Psychiater Johann Heinrich Schultz (1884-1970) entwickelte in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts dieses Methode.

 

Das Interesse am Mensch und an seinem Seelenleben war ihm in die Wiege gelegt worden, der Vater - Theologieprofessor - vererbte dem jungen Mann offensichtlich die Neigung zur Seelen-Heilkunde.

Als Leiter der Haut-Poliklinik 1911 der Universität Breslau gelang es ihm,  über Jahre in einem abendlichen Hypnoseambulatorium an Patienten die Erlebnisse im hypnotischen Zustand und die gesundheitlichen Wirkungen der Hypnose zu sammeln.

 

Da Schultz eine Technik anwandte, die es dem Patient während der Behandlung ermöglichte, zu sprechen, erkannte er schnell, dass bei allen Unterschieden der Erlebnissen, einige einen wiederkehrenden Charakter besaßen. Diese waren:

  • Schwere-Erlebnis in den Gliedmaßen
  • Wärme-Erlebnis in den Gliedmaßen
  • Ruhe-Empfinden von Herz und Atmung
  • Wärme im Leib
  • Kühle an der Stirn

Daraufhin stellte Schultz sich folgende Frage:

Was würde geschehen, wenn nicht die bereits hypnotisiertern Versuchspersonen ihre Körperwahrnehmungen beschreiben würden und man statt dessen, einer normal wachen Person diese Körperempfindungen suggerieren würde? Das Ergebnis der Beobachtung war eindeutig. Auch hier handelt es sich um den körperlich-seelischen Entspannungszustand der Hypnose.

Jetzt mußte man, die Versuchpersonen sich diese Formelm nur noch selbst vergegenwärtigen lassen.

 

Das Autogene Training war geboren!

 

Von 1920 bis 1924 folgten im Sanatorium „Weißer Hirsch“ in Dresden umfassende klinische Versuche mit dem autogenen Training.

1932 erschien dann - nach 12 Jahren Forschung - sein Buch „Das Autogene Training“.

 

Einsatzbereiche des Autogene Trainings:

  • Nervöse Herz- und Kreislaufstörungen
  • Verschiedene Beschwerden im Magen- / Darm-Trakt
  • Migräne, Kopfweh
  • Schlafstörungen
  • Unsicherheit,Selbstzweifel
  • Angstzustände
  • Alle vegetativen Beschwerden (Bluthochdruck, ...)

 

Nebenwirkungen:

Wenn man das Autogene Training richtig erlernt hat, ist mit unerwünschten Wirkungen nicht zu rechnen.

 

Das Autogene Training wird prinzipiell in Unterstufe und Oberstufe eingeteilt.

Die Unterstufe dient vor allem der wohltuenden Entspannung.

 

Die Übungen der Unterstufe des Autogene Trainings:

  • Die Schwereübung
  • Die Wärmeübung
  • Die Sonnengeflechtübung
  • Die Herzübung
  • Die Kopfübung
  • Die persönliche Formel

Die Übungen der Oberstufe des Autogenen Trainings:

  • Farberlebnisse
  • Wahrnehmung konkreter Gegenstände
  • Betrachtung ideeller Werte
  • Übungen zur Charakterbildung
  • Der Weg auf den Meeresgrund
  • Der Weg auf den Gipfel eines Berges
  • Arbeit mit eigenen Bildern und persönlicher Zielsetzung

Übungshaltung:

  • Bequeme Kleidung (Jogginganzug)
  • Angenehme Liege- bzw. Sitzposition (Unterlage, Decke, Kissen)
  • Beide Arme liegen entspannt neben dem Körper, im Sitzen entspannt auf den Oberschenkeln.
  • Die Knie sind hüftbreit auseinander, die Füße fallen leicht nach außen.
  • Bei Bedarf ein Kissen oder ein eingerolltes Handtuch unter die Knie (Hohlkreuz)

Voraussetzungen für erfolgreiche Entspannung:

  • Üben Sie zu Beginn 2mal täglich!
  • Üben Sie immer zur gleichen Tageszeit!
  • Üben Sie einmal täglich im Liegen!
  • Führen Sie Protokoll über die Übungsergebnisse

Barbara Michaela Hux
Das Autogene Training nach Professor Johann Heinrich Schultz

© Barbara Michaela Hux 20.12.2024 - Alle Rechte vorbehalten.

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